Die Europäische BergPredigt ist ein Projekt im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Es ist als Idee im BidBook der Stadt Chemnitz enthalten.
Bis 2025 sollen an verschiedenen Orten in Chemnitz und der ganzen Kulturhauptstadtregion Europäische BergPredigten gehalten werden. Das kann in Form von Gottesdiensten geschehen, aber auch andere Formen öffentlicher Veranstaltungen sind denkbar.
Die Europäische BergPredigt wird durch die AG BergPredigt begleitet. Die AG hat eine Standortbestimmung erstellt, die zur Planung und Organisation des Projekts helfen soll. Die Langform finden Sie hier zum Download.
Die Urform der BergPredigt
Wir beziehen uns auf Jesus Christus und seine programmatische Rede in Matthäus 5-7. Die Bergpredigt Jesu ruft den Menschen zu einem Verhalten auf, wie es angesichts des angebrochenen Reiches Gottes gefordert ist und ermöglicht wird. Ein Verhalten, das sich nur in Jesu Namen und in der Verbundenheit mit ihm realisieren lässt. Botschaftskern: Das Liebesgebot.
Der Berg im Montanwesen
Die Verkündigung soll Anklänge, speziell für die Tätigen im Montanwesen, in der Traditions- und Brauchtumspflege besitzen, sie soll in „bergkläuftiger“, also in bergbauüblicher Sprache gehalten werden, mit Allegorien, Metaphern, Parabeln, auch Erzählungen über Geschehnisse der speziellen Situation im Bergbau, als besonderer Form der Verkündigung. Die Bergpredigt für Knappen und Kumpel im Bergbau stellt die Verbindung zu Gott („dem großen Bergfürsten“) in Abhängigkeit von ihm dar. Fündig werden, bewahrt bleiben, Licht und Leben bei unversehrter glücklicher Ausfahrt aus dem Schacht erlangen – nichts anderes meint der Bergmanngruß „Glück auf!“. Botschaftskern: Der Berg-Segen.
Der Berg als Gottesdienstort – Predigt auf bekannten/markanten Bergen
Der Austragungsort beeinflusst die Thematik der Verkündigung. Die Predigt auf dem Berge kann den Bergbau betreffen, jedoch auch das, was „obenauf“ liegt, was sichtbar ist. Wenn sie unter Tage stattfindet, dann wird sie noch stärker auf das Bergwesen Bezug nehmen, aber auch danach suchen, was „verborgen“, unsichtbar ist (Bezug zum Motto der Kulturhauptstadt „C the Unseen“!).
Berge sind Orte besonderer Gottesnähe und Offenbarungen; auch kann es hier um das Thema Schöpfer/Schöpfung/Geschöpflichkeit gehen. Botschaftskern: Gott und Mensch zusammen.
Die „Europäische Bergpredigt“ als Projekt der Kulturhauptstadt/-region Chemnitz
Die Wurzeln des christlichen Abendlandes gründen wesentlich in der Programmatik der Bergpredigt Jesu. Die im Bergbau vorhandene Solidarität untereinander findet sich in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung wieder. Füreinander einstehen, Toleranz üben, auch im Verständnis sowie in Ausübung des eigenen Bekenntnisses – darum muss es immer wieder gehen. Die Bitte um Schutz, Bewahrung und Segen, auch und gerade im Blick auf ein offenes, friedliches Miteinander, führt zusammen und stiftet Gemeinschaft über Länder und Glaubensgrenzen hinweg.
Die Europäische Bergpredigt ist eine internationale Predigt in verschiedenen Sprachen. Vor allem Osteuropa soll hier mit einbezogen werden. In einer weiteren Dimension stellen wir uns die Europäische Bergpredigt auch interkulturell vor, z. B. durch Einbeziehung / Einladung anderer Religionen, sich am Projekt zu beteiligen. Ebenso ist die Beteiligung von sich nicht als religiös verstehenden Menschen angedacht, um deren Perspektive auf Berg, Welt und Gesellschaft wahrzunehmen.
Wir wünschen uns die Begleitung einzelner BergPredigten durch Künstlerinnen und Künstler, um einen weiteren Zugang zum Thema zu erlangen.